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GESELLIGKEITSVEREIN GERMANIA 1880 Rheindorf
die Welt gesetzt wurde, die nicht so laufstark ist, um dadurch gegnerische
Mannschaften zu vergraulen und die eigenen Gewinnchancen zu erhöhen.
Ich wurde oft gefragt, warum wir das mit dem Schürreskarrenrennen über-
haupt machen. Woher kommt das?
Das ist nicht so einfach zu erklären, da es mehrere Varianten zur Entste-
hung dieses Brauchtums gibt. Eine Version lautet wie folgt.
Die ersten Rheindorfer waren Tagelöhner, Korbmacher, Fischer und Bau-
ern. Sie waren bettelarm, so dass sie sich noch nicht einmal Ochsen oder
gar große Karren (Gespanne), die sie hätten ziehen können, leisten konn-
ten. So blieb ihnen nur die Möglichkeit sich selbst Karren zu bauen, die sie
schieben konnten.
Diese Karren wurden für alles gebraucht, einerseits zum Transport von
Weidenschnitt, den die Korbmacher brauchten, andererseits von den Bau-
ern zum Einholen von Stroh und Heu von den Feldern. Sogar die Wäsche
wurde damit zur Wupper gefahren, um sie dort zu waschen, da der Weg
näher war als zum Rhein. Die Erstbesiedelung fand nicht am heutigen
Rheinufer statt. Entlang der Bahnstrecke zwischen Mehlbruch und Köln
haben Menschen zuerst gesiedelt, wovon etliche Fundstücke wie Fibeln,
Krüge, Ringe usw. erzählen, die später ins Museum gewandert sind. Bis
zum Rosendahlsweg ruhen vermutlich noch weitere unentdeckte Schätze
im Boden.
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